B.D. Nr. 4159 vom 5.11.1947
Gabe der Prophetie ....
Die Gabe der Prophetie wird nur dem Menschen verliehen, der davon Gebrauch
macht in der rechten, d.h. Gott-gewollten Weise .... der seinen Mitmenschen
verkündet, was er zu schauen oder zu hören vermag als Diener Gottes. Niemals
kommt ein Gericht über die Menschen ohne zuvorige Ankündigung, niemals bleiben
sie ungemahnt. Warnungen und Mahnungen aber müssen durch Menschenmund ihnen
zugehen, denn es sollen sich die Menschen im freien Willen entscheiden für gut
oder böse, und so müssen sie auch ungezwungen urteilen dürfen über die
Voraussagen und sich gläubig oder ungläubig einstellen können, es muß ihnen
überlassen bleiben, sich auf Grund der Voraussagen zu wandeln, d.h., zu einem
Gott-gefälligen Lebenswandel zu entschließen, sie dürfen sich keineswegs dazu
gezwungen fühlen, und also müssen die Voraussagen in einer Weise ihnen
vermittelt werden, die ihren freien Willen nicht beeinflußt. Menschenmund
spricht sie im Auftrag Gottes aus, und jeder gläubige Mensch wird dem Diener
Gottes ohne Zweifel glauben, doch im allgemeinen wird seinen Ausführungen wenig
Glauben entgegengebracht werden, weil man ein Vorhersagen von großen
Ereignissen für unmöglich hält wie auch, daß Gott Selbst durch Seher und
Propheten Sich äußert über zukünftige Dinge. Da aber im nur geistigen Interesse
die Menschen auf kommende Ereignisse aufmerksam gemacht werden um ihrer
Seelenarbeit willen, ist einzelnen Menschen die Fähigkeit gegeben, in die
Zukunft zu sehen, was jedoch nicht verallgemeinert werden kann, sondern nur im
Dienst Gottes Stehenden kann Glauben geschenkt werden, weshalb sich nicht
Menschen anmaßen sollen, zukünftige Dinge aufdecken zu wollen, die nicht von
Gott den Auftrag dazu haben. Es muß der Geist Gottes ihnen kundtun, was den
Mitmenschen offenbart werden soll, und es müssen Ermahnungen für einen
Gott-gefälligen Lebenswandel verbunden sein mit diesen Offenbarungen, ansonsten
sie zwecklos, wenn nicht gar schädlich sind, denn um irdische Wißbegierde damit
zu befriedigen, läßt Gott unter den Menschen keine Seher und Propheten
erstehen. Doch da der geistige Tiefstand der Menschheit ein Gericht notwendig
macht, werden die Menschen zuvor gewarnt, und es wird ihnen das Wissen um die
Entwicklung irdischer Geschehen erschlossen, jedoch immer in Verbindung mit dem
geistigen Wohl der Menschen, weshalb Seher und Propheten immer unter den
Menschen erstehen werden, so die Menschen in Gefahr sind, einem kommenden
Gericht zum Opfer zu fallen, und sie ihrer Seelen noch gedenken sollen, bevor
es zu spät ist. Doch wer von Gott aus berufen ist, für Ihn zu wirken auf Erden,
dem ist auch von Gott die Gabe gegeben, zukünftige Dinge vorauszusagen. Und
ihnen kann vollster Glauben geschenkt werden, denn bald wird ihnen auch der
Beweis erbracht werden, denn alle Voraussagen werden sich erfüllen ....
Amen