B.D. Nr. 6783 vom 13.3.1957
Falscher Übereifer ....
Das Feld, das ihr bebauen sollet, wird immer in seinem Umfang eurem
Tätigkeitswillen und eurer Tauglichkeit entsprechen .... Es kann sehr groß
sein, wenn ihr euch voll und ganz dafür einsetzet, und es kann nur ein geringes
Ausmaß haben, je nach eurem Willen und eurem Diensteifer, denn Ich übe keinen
Druck oder Zwang aus, Ich gebe, wie ihr verlangt .... Oft aber muten sich auch
Meine Weinbergsarbeiter zuviel zu insofern, als daß sie über ihre Fähigkeit
hinaus sich selbst Aufgaben stellen, für die Ich sie nicht berufen habe ....
daß sie eigenmächtig Gebiete bearbeiten wollen in einem gewissen Ehrgeiz, in
der Absicht, sich hervortun zu wollen. Und dann werden sie mehr Schaden
anrichten als Segen, denn sie begeben sich durch ihren Ehrgeiz aus Meinem
Bereich hinaus, und für Meinen Gegner bedeutet dies eine willkommene
Gelegenheit, um seine Anweisungen zu geben, denen dann oft auch Gehör geschenkt
wird. Und das ist die Gefahr, die jedem Weinbergsarbeiter droht, der sich nicht
streng an Meine Anweisungen hält, den der Übereifer antreibt, weil ihn die
innere Demut verlassen hat .... weil er viel erreichen will, nicht aber vielen
helfen möchte. Es ist nur ein feiner Unterschied, aber es sollten sich alle
Meine Weinbergsarbeiter ernstlich prüfen, welches Motiv sie zur Weinbergsarbeit
antreibt. Sie sollen nicht versäumen, Mich in stillem Gebet anzugehen um Meine
Anweisungen, und dann immer das tun, wozu sie sich innerlich gedrängt fühlen
.... Aber sie sollen nicht sich Arbeiten vornehmen, die nicht Ich ihnen
zugewiesen habe und die darum mehr als weltliche Arbeit bezeichnet werden
müssen, wenngleich sie scheinbar geistige Ziele verfolgen .... Ihr Menschen
wisset es nicht, mit welchen Mitteln Mein Gegner arbeitet und wie leicht er
euch in seine Fangnetze ziehen kann; aber ihr brauchet nicht ihm zum Opfer
fallen, solange ihr euch in tiefster Demut Mir unterstellt und immer nur von
Mir gelenkt zu werden begehrt. Ich aber werde euch nicht ein Gebiet zur
Bearbeitung übertragen, solange ihr dieses Gebiet nicht beherrscht. Betretet
ihr es aber ohne Meinen Auftrag, dann werdet ihr von der Gegenseite beeinflußt,
weil dieser eure Schwächen kennt, hervortreten zu wollen. Und er bedienet euch
nun auch, wie ihr es wünschet .... Oft schon sind die Menschen diesen Weg
gegangen, die bereit waren, Mir zu dienen, die aber nicht in kleinem Kreise
wirken wollten, sondern sich selbst ein Wirkungsfeld suchten, wo sie mehr an
die Öffentlichkeit treten konnten, ohne von Mir den Auftrag erhalten zu haben
.... Und oft schon führten sie nun Arbeiten aus, ohne es zu merken, wer sie
dazu veranlaßt .... Und so auch war es möglich, daß anfänglich gute Knechte
untauglich wurden für die Arbeit in Meinem Weinberg, weil noch zuviel weltliche
Triebe in ihnen schlummerten, die hervortraten und ihren falschen Übereifer
begründeten .... Doch wiederum braucht diese Gefahr nicht von allen gefürchtet
zu werden, die Mir dienen wollen, wenn Ich Selbst ihnen höher stehe, wenn sie
Mir auch ihre Schwächen und Mängel anvertrauen und Mich bitten um Schutz vor
eigenem Versagen und wenn sie immer nur Meiner Anweisungen harren, bevor sie
eine Arbeit in Angriff nehmen. Wohl treten an alle Meine Diener auch die
Versuchungen heran, weil ein jeder noch Schwächen und Mängel aufzuweisen hat,
die er weiß und auszunützen sucht. Aber die enge Bindung des Menschen mit Mir
schützt ihn davor, ihm zum Opfer zu fallen .... während die Bindung mit der
Welt auch den Widerstand eines Menschen schwächt und dann auch die Gefahr ist,
ihm zu erliegen. Darum haltet eure Blicke immer nach innen gerichtet, verfolget
nicht so sehr die Weltgeschehen, sondern mehr die geistige Entwicklung in der
Welt, in eurer Umgebung und bei euch selbst .... Dann auch werdet ihr eifrig
Kleinarbeit leisten, ihr werdet selbst an euch arbeiten, ihr werdet euren
Mitmenschen stets hilfreich zur Seite stehen, und ihr werdet sie mit geistiger
Kost versorgen, die ihnen mangelt .... Und dieses Wirkungsfeld wird so groß
sein, wie ihr fähig seid, es zu bearbeiten. Doch weiter hinaus sollet ihr euch
nicht wagen, wollet ihr nicht für den arbeiten, der Mein und euer Gegner ist
....
Amen