B.D. Nr. 2807 vom 10.7.1943
Geistige Wende ....
Wenn sich die Menschheit vor einer geistigen Wende befindet, so ist dies immer
eine Zeit ungeheurer irdischer Umwälzungen, die geistig und irdisch nur zu
einem Chaos führen, das zuletzt in völliger Zerstörung endet. Denn eine
geistige Wandlung der Menschheit ist nicht mehr zu erwarten, so die Menschheit
in einem solchen Chaos angelangt ist, wo sie Gott nicht mehr zu erkennen
vermag. Darum muß Gott eine gänzliche Umwandlung bewerkstelligen, was also eine
geistige Wende genannt werden kann, weil nun ein alter Zeitabschnitt zu Ende
geht und ein neuer beginnt, d.h., daß eine Periode der Entwicklung die andere
ablöst. Die Menschen aber glauben an eine geistige Wende innerhalb der
Menschheit der derzeitigen Entwicklungsperiode .... Doch es ist völlig
aussichtslos, daß die Menschheit, die so Gott-fern ist, von selbst wieder Gott
zustrebt, da sie bar ist jeder Liebe und somit auch Gott nicht mehr erkennt.
Folglich ist eine Aufwärtsentwicklung dieser Menschen nicht mehr zu erwarten,
sie verharren auch nicht auf der gleichen Entwicklungsstufe, sondern entwickeln
sich nur noch rückschrittlich, und es muß dies unweigerlich zum völligen
Verfall führen, sowohl geistig als auch irdisch. Ein unvorstellbares Chaos ist
also die Folge davon und letzten Endes ein göttlicher Eingriff, ein Auflösen
dessen, was keine Höherentwicklung mehr zuwege bringt. Es muß die alte Erde
gewandelt werden und mit ihr auch das in der Form gebundene Geistige, das
versagt hat in der letzten Erdenlebensprobe .... Es muß eine geistige Wende
eintreten, es muß dem entgeisteten Zustand ein Ende gemacht werden und eine
Scheidung stattfinden zwischen den Gott-zustrebenden und den völlig
entgeisteten Menschen, auf daß die ersteren nicht den letzteren zum Opfer
fallen. Dieser Zeitpunkt ist nicht mehr fern, denn die zunehmende Lieblosigkeit
der Menschen zieht sie selbst heran, und so der denkende Mensch die
Lieblosigkeit erkennt, wird es ihm auch verständlich sein, daß Gott Sich immer
mehr entfernen muß von den Menschen, weil Sein Wesen Liebe ist. Und da die
Liebe die Ursubstanz der Schöpfung ist, muß sie vergehen, sowie Gott Seine
Liebe von ihr zurückzieht. Noch halten die wenigen Menschen, deren Herzen noch
nicht völlig erkaltet sind, dieses Geschehen auf, doch es ist kein geistiges
Aufblühen zu erwarten und folglich auch keine lange Dauer bis zum Ende dieser
entgeisteten Welt. Die geistige Wende ist die Umformung der alten zur neuen
Erde, die geistige Wende ist das Ausscheiden der entgeisteten Menschen und die
Zeit tiefsten Friedens, die dann auf der neuen Erde der Zeit der Trübsal auf
der alten Erde folgt. Die geistige Wende kann aber erst kommen, nachdem das
Menschengeschlecht der Jetztzeit, das völlig entgeistet ist, hinweggerafft ist
und die wenigen Gott erkennenden und bekennenden Menschen nicht mehr bedrängen
kann, denn nun ist ein Menschengeschlecht auf Erden, das innig mit Gott
verbunden ist, das Ihm dienet und die Liebe als erstes Gesetz gelten läßt, das
Seinen Willen erfüllt und nicht wider die göttliche Ordnung verstößt, das also
ein Leben führt in Frieden und Glückseligkeit, das aufbauend tätig ist und kein
Leid und Trübsal kennt .... Es ist eine Zeit, die völlig abweicht von der Zeit
zuvor .... Nimmermehr aber kann diese Zeit der geistigen Wende den Menschen der
alten Erde beschieden sein, denn diese wandeln sich nie und nimmer zur Höhe,
nachdem sie so weit geistig gesunken sind, daß jegliche Liebe unter ihnen
erkaltet ist. Es gibt kein geistiges Aufblühen unter jenen Menschen, die weder
Not noch Trübsal zu anderem, Gott zugewandtem Denken bewegt .... Es ist nur ein
ständiger Rückschritt zu verzeichnen, der geistig und irdisch ein Chaos nach
sich zieht, das nur noch beendet werden kann durch eine gänzliche Vernichtung
alles dessen, was unreifes Geistiges in sich birgt. Es kann aber auch der
Menschheit nicht mehr lange Frist gegeben werden, weil sie nicht auf der
gleichen niedrigen Stufe verharrt, sondern sich immer mehr abtreiben läßt in
die Tiefe, und die Folge davon eine unausbleibliche Katastrophe sein muß, denn
die immer größer werdende Entfernung von Gott bestimmt selbst die Stunde der
Vernichtung, weil sie sich steigernde Lieblosigkeit bedeutet und diese ein
Zurückziehen der göttlichen Liebekraft, ohne die nichts bestehen kann .... Und
an dem Gebaren der entarteten Menschheit ist auch ihr geistiger Tiefstand zu
erkennen .... Und es ist daraus zu ersehen, daß die Zeit immer näher rückt, die
das Ende der Menschheit bedeutet .... Es ist die Endzeit angebrochen, und sie
währet nicht mehr lange, denn die Frist ist abgelaufen, die Gott dem Geistigen
zur Erlösung gegeben hat .... Es ist das Ende einer Erlösungsperiode gekommen,
und der Anbruch einer neuen Erlösungsperiode bedeutet die Zeit der geistigen
Wende ....
Amen